Oktober 2018
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Samstag, 20.10.2018, 20:00
Jazzpodium: Rupp Müller Marien & UmfundisiEinlass 19:30 Uhr
Eintritt 20,00 €
Ermäßigt 17,00 €
bestuhlt - freie Platzwahl
Förderverein Jazz
Karten reservieren Karten kaufen & ausdruckenSamstag, 20.10.2018, 20:00
Jazzpodium: Rupp Müller Marien & UmfundisiKunst des Ephemeren
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Können uns nur Vogelstimmen und Naturlaute oder auch das Stampfen von Maschinen und Motoren inspirieren und eigene Reize entfalten? Können auch Geräusche Musik sein? Zu Beginn des 20. Jahrhunderts empfinden viele Künstler angesichts einer durch die Industrialisierung radikal veränderten Umwelt ein Unbehagen an der aus dem 19. Jahrhundert überkommenen Ästhetik des Schönen und Erhabenen. Sie haben das Bedürfnis, die veränderte Wirklichkeit in den Künsten zu reflektieren. Edgar Varèse fordert bereits 1916 die Emanzipation der Geräusche als Erweiterung des musikalischen Alphabets. Wenn die drei Improvisatoren Rupp, Müller, Marien heute miteinander musizieren, beziehen sie sich auch auf diese lange Tradition eines erweiterten Musikbegriffs, der das Geräuschhafte bewusst einbezieht. Sie erfinden neue Spieltechniken, um ihren Instrumenten unerhörte Klänge, Obertöne, Geräusche zu entlocken. Immer auf der Suche nach dem richtigen Ausdruck, offen für den überraschenden Zusammenklang, liegt ihre Kunstfertigkeit nicht nur in der unkonventionellen Beherrschung der Instrumente, sondern auch in einer nicht nachlassenden Wachheit für den unwiederbringlichen Augenblick des spontanen Zusammenklangs.
Olaf Rupp E-Gitarre | Matthias Müller Posaune | Christian Marien Schlagzeug
Hommage an Sean Bergin „Umfundisi“ ist ein Wort aus der südafrikanischen Zulu-Sprache und bedeutet soviel wie „Prediger“. Es war der Spitzname des 2012 verstorbenen Saxofonisten, Flötisten und Geschichtenerzählers Sean Bergin. „Umfundisi“ nennt sich nun auch ein Jazzquartettum den Saxophonisten und Klarinettisten Tobias Delius, das sich zusammengetan hat, um Bergins musikalischen Nachlass lebendig zu halten und in seinem Geiste weiter zu entwickeln. Sean Bergin stammte aus einer Familie von Seefahrern. Sein Großvater war als Kapitän in Durban/Südafrika hängen geblieben, hatte immer eine Geschichte zu erzählen. In Durban begann Bergin dann bereits als Jugendlicher seine musikalische Karriere als Saxophonist und Flötist im Blue Note Club, woschwarze und weiße Musiker gemeinsam auftraten – etwas das nach den rassistischen Gesetzen des Apartheidregimes illegal war. 1973 emigrierte er, wie so viele südafrikanische Jazzmusiker, nach London, wo er mit Dudu Pukwana und Chris McGregor arbeitete. Bergin ließ sich schließlich 1976 in Amsterdam nieder, wo er bald zum inneren Kreis der Szene um den Jazztempel des „Bimhuis“ zählte und auch eng mit Tobias Delius befreundet war. Delius gehörte denn auch zur Besetzung von MOB (»My Own Band«), seines 1986 gestarteten Bandprojekts. Matthias Schubert wird am 3. November den Hessischen Jazzpreis 2018 erhalten.
Matthias Schubert Tenorsax | Tobias Delius Tenorsax | Antonio Borghini Kontrabass | Steve Heather Schlagzeug
Das Hessische Jazzpodium ist eine Veranstaltung des Fördervereins Jazz Darmstadt. Dieses Konzert findet in Kooperation mit der Bessunger Knabenschule statt. Mit freundlicher Unterstützung des hessischen Ministeriums für Wissenschaft und Kunst und der Wissenschaftsstadt Darmstadt.